connexi - das Konferenzmagazin
Ausgabe 9-2016
Der Blick auf den Schmerz hat sich verändert. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts beruhte die gängige Vorstellung von der Entstehung des Schmerzes auf den mechanistischen Erklärungsmodellen des 17. Jahrhunderts. So beschrieb 1644 der französischer Philosoph und Begründer des Rationalismus René Descartes den Weg des Schmerzes als ein Zug an einem kleinen Fäserchen, das an jeder Hautstelle ansetzt und eine Pore öffnet, die im inneren Gehirn am Ende des Fäserchens sitzt.
Diese vereinfachte Vorstellung der Schmerzentstehung gilt heute natürlich als überholt. Sie ist einem pathogenetisch multifaktoriellen, biopsychosozialen Schmerzmodell gewichen, in dem sich biologische, psychologische und soziale Einflussfaktoren gegenseitig beeinflussen und verstärken. Schmerz wird im biopsychosozialen Kontext auch nicht mehr als Zustand definiert, sondern als ein dynamischer Vorgang.
Schmerz ist ein ausgesprochen schwer zu fassendes multidimensionales und komplexes Geschehen. Und das ist ein Problem für die Schmerzmedizin, denn wie sagte Descartes: „Was man nicht gut beschreiben kann, kann man auch nicht messen“. Und man möchte hinzufügen: Und was man instrumentell nicht messen kann, das lässt sich in einem zunehmend benchmarkorientierten, ökonomisierten und auf Evidenz ausgerichteten Gesundheitswesen auch nur noch schwerlich seiner Bedeutung entsprechend angemessen abbilden.
Medizinethiker Prof. Dr. Giovanni Maio fordert ein neues Selbstverständnis ärztlichen Handelns. Er ermutigt Ärzte, sich nicht länger allein von „vermeintlichen“ Regeln der Wissenschaft und dem zunehmenden Druck nach Ökonomisierung treiben zu lassen, sondern sich wieder mehr auf die ärztliche Kunst zu besinnen und das bedeute, den Menschen in seiner gesamten Lebenssituation zu betrachten und „mit der Komplexität einer Erkrankung und der individuellen Situation seines Patienten gleichzeitig kreativ und professionell umzugehen“.
Einige interessante Aspekte haben wir in dieser Ausgabe von für Sie zusammengetragen.
Das connexi-Team wünscht Ihnen eine spannende Leküre!
Aktuelle Themen:
Tumordurchbruchschmerz
Psychosoziale und schmerzpsychotherapeutische Aspekte
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Konstanz mit unterschiedlichen Galeniken
Herausforderungen einer patientenindividuellen Opioideinstellung
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Pro und contra
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Viele weitere Fragen und Antworten finden Sie in diesem Heft.
Tauchen Sie noch einmal ein in das vielfältige Themenspektrum, gewinnen Sie neue Erkenntnisse und vergessen Sie Ihre im Laufe des Jahres neu auftretende Fragen nicht.
Der Deutsche Schmerzkongress 2016 findet vom 19. bis 22. Oktober 2016 in Mannheim statt.
connexi begleitet Sie.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Fortbildung - Veranstaltungskalender 2016/2017
Datum
Kongress
Ort
Website
14.–18.10.16
DGHO 2016 Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie
Leipzig
25.–28.10.16
DKOU 2016 – 102. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V.
Berlin
23.–26.11.16
DGPPN 2016 – Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde
Berlin
22.–25.03.17
Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag 2017
Frankfurt am Main
29.04.–2.5.17
DGIM 2017 - 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
Mannheim
11.–13.05.17
25. Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft
Zell am See, Österreich
09.–12.05.18
WIP 2018 The 9th World Congress of the World Institute of Pain
Dublin, Irland