connexi - das Konferenzmagazin
Ausgabe 8-2018
Sehr geehrte Leser,
as Versprechen einer besseren Welt durch technologischen Fortschritt ist so alt wie die Menschheit. Auch der Missbrauch von Wissenschaft und die Hybris mancher Forscher, die glauben, sich über alle ethischen Bedenken hinwegsetzen zu dürfen und sich zu Herrschern über Leben und Tod zu erheben, ist nichts Neues. Waren es im Frankenstein-Narrativ noch Leichenteile, aus der mühsam eine menschenähnliche Gestalt zurechtgenäht werden musste, könn(t)en heutzutage Genscheren, wie CRISPR/Cas9, so einfach, präzise und kostengünstig zum genetischen Design des Menschen eingesetzt werden, wie es bis vor kurzem kaum vorstellbar war.
„Ein Mann spielt Gott“ schreibt die Süddeutsche Zeitung. „Darf er, was er kann?“, fragt man sich bei Zeit online. „Der unter anderem in der Stanford und der Rice University ausgebildete chinesische Forscher He Jiankui erklärt in Hongkong, wie er Babys genetisch verändert hat. Was bleibt, ist das Entsetzen und die Frage, ob er überhaupt weiß, was er tut.“ Nicht in einer Peer-Review-Zeitschrift, sondern auf der Videoplattform YouTube hat der Biophysiker aus der Zwölf-Millionen-Metropole Shenzhen darüber berichtet, wie er das Genom zweier Embryonen so manipuliert habe, dass sie HIV-resistent seien. Zwei gesunde Babys seien daraus entstanden: Lulu und Nana. Sie seien erst einige Tage alt.
Insgeheim fühlt man sich an Ridley Scotts dystopisches Cyperpunk-Epos Blade Runner erinnert. In einer von Urbanisierung zerstörten und vom Klimawandel mit Smog und Nieselregen heimgesuchten Gesellschaft werden in den düsteren Hinterhöfen der Megametropole Los Angeles gentechnisch erzeugte menschliche Ersatzteile und Tier-Replikanten produziert und zum Kauf angeboten. Und man ertappt sich bei der Frage, ob wohl Lulu und Nana in einigen Jahren den genetisch optimierten Schoßhund Wauwau unter dem Weihnachtsbaum finden werden.
Ridley Scotts Blade Runner, der im Jahr 1982 in die Kinos kam, spielt übrigens im November 2019.
Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen Jahreswechsel und eine spannende Lektüre!
Berlin, Dezember 2018
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