connexi - das Konferenzmagazin
Ausgabe 8-2017
Sehr verehrter Leser,
mit personalisierter Medizin, Gendiagnostik, biomarkergestützter Therapie, rückt auch in der Kardiologie der einzelne Patient in den Fokus. In vielen Fällen kann ihm mit dieser individuellen Herangehensweise sehr viel besser geholfen werden. Aber entsteht damit nicht auch ein neues Problem? Was ist mit dem so oft beklagten ökonomischen Druck im Gesundheitswesen?
Der vermeintliche Widerspruch ist sehr wohl erkannt: Seit einigen Jahren gibt es ein relativ neues Phänomen auf medizinischen Fachkongressen. War es lange Zeit selbstverständlich, dass Ärzte ausschließlich dem Eid des Hippokrates verpflichtet waren, werden heute Sitzungen unter dem Thema „Wo bleibt die ärztliche Ethik im Zeitalter der Ökonomisierung der Medizin?“ abgehalten. Unser Autor Paul U. Unschuld (S. 35) beschreibt ein Dilemma zwischen dem beeindruckenden Potenzial des heutigen Gesundheitswesens, Krankheiten zu heilen und Leiden zu mindern und dem Ende der klassischen Medizin, in der vor allem die zunehmende Ökonomisierung die Ärzte als zentrale Entscheidungsträger verdrängt und neue Akteure den Kranken als Ressource und Gesundheit als Ware betrachten.
Müssen wir uns Sorgen machen, heutzutage krank zu werden?
Yskert von Kodolitsch (S. 38) setzt sich ebenfalls mit dem Thema auseinander und bechreibt die „Medizinische Strategie zwischen Ökonomie und Ethik“. Seine These: Es gibt sie, diese Strategie, und sie kann funktionieren. Eine der wesentlichen Komponenten ist die Trennung zwischen (individueller) Therapieentscheidung und (teilweise standardisierbarer) Therapiedurchführung. Diese Trennung muss im ärztlichen Praxisalltag berücksichtigt werden, um auch unter den Bedingungen knapper werdender Ressourcen personalisierte Medizin als Schlüssel für ein besseres Verständnis von Krankheitsentstehung und -behandlung anwenden zu können.
Veranstaltungen wie die 83. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie oder das Symposium „Biomarker der kardiorenalen Achse“ demonstrierten eindrucksvoll, welches Potenzial in der Individualisierung liegt. Es ist also einerseits richtig: Das Ende der klassischen Medizin naht. Trotzdem gibt es keinen Grund zur Sorge. Denn was gibt Prof. Hugo Katus seinen Kolleginnen und Kollegen in seinem Vortrag zur Eröffnung des DGK-Kongresses „Die Zukunft der Kardiologie“ mit auf den Weg? Der Wandel ist mühsam, aber unverzichtbar.
Das connexi-Team wünscht Ihnen eine spannende Leküre!
Aktuelle Themen:
Der Wandel ist mühsam, aber unverzichtbar
Die Zukunft der Kardiologie
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Copyright: Kayvanpour E et al. 2015
Ärztliche Ethik und ökonomisierte Medizin
Der Kranke als Kunde – die Gesundheit als Ware
Paul U. Unschuld
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opyright: Shutterstock® Tero Vesalainen
Neprilysininhibition
Eine neue therapeutische Strategie zur Behandlung der HFpEF?
Monika Januszewski und Bjoern Andrew Remppis
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Copyright: SitePoint / photocase.de
The Story Behind®
Die Zeit als Heiler
von Michael Kaplan
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Viele weitere Fragen und Antworten finden Sie in diesem Heft.
Tauchen Sie noch einmal ein in das vielfältige Themenspektrum, gewinnen Sie neue Erkenntnisse und vergessen Sie Ihre im Laufe des Jahres neu auftretende Fragen nicht.
Die nächste Tagung zu diesem Thema ist die DGK-Herztage, die vom 12. bis 14. Oktober 2017 in Berlin statt finden werden.
connexi begleitet Sie.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Fortbildung - Veranstaltungskalender 2016
Datum
Kongress
Ort
Website
09.09.17
6. Koblenzer Symposium Herzmedizin heute – Ein Netzwerk für unser zentrales Organ
Koblenz
07.-11.10.17
31st EACTS 2017 Annual Meeting − European Association for Cardio-Thoracic Surgery
Wien, Österreich
18.-19.01.18
Symposium Biomarker der kardiorenalen Achse
Würzburg