connexi - das Konferenzmagazin
Ausgabe 5-2016
Alt wie ein Baum möchte ich werden ... gut leben, in Gesundheit und mit vielen Jahresringen. Der Wunsch eines jeden Menschen ist in den letzten Jahren auch für HIV- und HCV-positive Menschen immer realistischer geworden, dank einer hochwirksamen ART zur Senkung der Viruslast. Über neueste Entwicklungen und zukünftige Forschungsvorhaben zur weiteren Verbesserung der Therapie konnten sich die Teilnehmer der diesjährigen Münchner AIDS- und Hepatitis-Tage im März wieder umfassend informieren.
Vor dem Hintergrund, dass Patienten mit einer chronischen Infektionserkrankung wie HIV immer älter werden, rückte jedoch auch noch ein anderes Thema in den Fokus, das immer mehr an Bedeutung gewinnt: Polymedikation, Interaktionen und damit verbundener Gefahren für die Gesundheit des Betroffenen jenseits der Infektionskrankheiten.
Wohl jeder Erwachsene in Deutschland nimmt irgendein Medikament ein − ärztlich verordnete Präparate oder frei verkäufliche Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, Lifestylesubstanzen. Außerdem konsumieren viele Erwachsene legale, manche auch illegale Drogen. All das muss der Organismus als hochkomplexes Stoffwechsel-System verkraften. Aber je mehr Substanzen zugeführt werden, desto größer ist das Risiko für Interaktionen mit möglicherweise dramatischen Folgen. Patienten mit einer HIV- oder auch HCV-Infektion und einer ART sind diesem Risiko in besonderer Weise ausgesetzt. Werden sie mit zunehmendem Alter auch multimorbider, brauchen sie weitere Medikamente. Dieses Problem wurde in München häufig diskutiert − u. a. in Veranstaltungen zu den Themen "Neue HIV/HCV-Medikamente (+ Komorbiditäten)", "Arzt-Patienten-Kommunikation" (weiß der Kardiologe, Nephrologe, Neurologe etc. immer, dass sein Patient HIV-positiv ist?) und "Vernetzung zwischen den Ärzten". Und es wurde deutlich, dass es diesbezüglich noch großen Nachholbedarf gibt. Elektronische Gesundheitskarte mit Medikationsplan, elektronische Patientenakte? In Deutschland alles noch in den Kinderschuhen. Im Oktober sollen per "E-Health-Gesetz" der großen Koalition alle gesetzlich Versicherten einen Anspruch auf einen Medikationsplan haben und diesen freiwillig ihren Ärzten zur Verfügung stellen können. Gerade HIV-Patienten sollte das aus eigenem Interesse ans Herz gelegt werden.
Allerdings: Diese Liste wird es vorerst nur auf Papier geben, frühestens 2018 elektronisch. Willkommen in der "Digitalisierten Gesellschaft".
Das connexi-Team wünscht Ihnen eine spannende Leküre!
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Viele weitere Fragen und Antworten finden Sie in diesem Heft.
Tauchen Sie noch einmal ein in das vielfältige Themenspektrum, gewinnen Sie neue Erkenntnisse und vergessen Sie Ihre im Laufe des Jahres neu auftretende Fragen nicht.
Die nächste Tagung zu diesem Thema ist der dagnä-Workshop, der vom 8. bis 10. September 2016 in Köln statt finden wird.
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Fortbildung - Veranstaltungskalender 2016
Datum
Kongress
Ort
Website
06.-07.10.16
2nd Central and Eastern European Meeting on Viral Hepatitis and Co-infection with HIV
Bukarest, Rumänien
14.-15.10.16
Süddeutsches Infektiologie Symposium 2016
Hohenkammer bei München
23.-27.10.16
13th International Congress on Drug Therapy in HIV Infection
Glasgow, UK