connexi - das Konferenzmagazin
Ausgabe 2-2016
Zunächst einmal ist Schmerz ein ganz alltägliches Phänomen, jeder kennt ihn, er betrifft jung und alt und begleitet uns von der Geburt bis zum Tod. Er stellt einerseits ein wichtiges Warnsignal dar, andererseits kann er zerstörerischen Charakter haben. Die International Association for the Study of Pain (IASP) definiert Schmerz seit 1979, wie Harold Merskey 1964 erstmals formulierte, als „unpleasant sensory and emotional experience associated with actual or potential tissue damage, or described in terms of such damage“. Auch wenn das nach wie vor nicht falsch ist, inzwischen würde man wohl anders formulieren.
Starre, primär neurologische und physiologische Erklärungsmodelle greifen bei Schmerz zu kurz. Der Mensch ist ein bio-psycho-soziales Wesen und Schmerz ist eine bio-psycho-soziale Erkrankung. In den letzten Jahren konnten sich viele neue Therapieformen aus unterschiedlichen medizinischen Fachrichtungen und Disziplinen anderer Berufsgruppen wie der physikalischen Medizin oder der psychologischen Schmerztherapie als wichtige Bestandteile in einem multimodalen und interdisziplinären Schmerzmanagement etablieren. Und das ist sehr gut so, denn so vielschichtig und vielgestaltig der Schmerz sich uns klinisch präsentiert, so differenziert müssen auch wir ihm begegnen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte 1946 Gesundheit als „ein Zustand vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein als das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“ Auch das bio-psycho-soziale Schmerzmodell geht davon aus, dass Biologie, Psyche und Soziales nicht unabhängig sind, sondern stets nur als Teile eines großen, verflochtenen untrennbaren Ganzen interagieren. Krankheit und Gesundheit werden im bio-psycho-sozialen Kontext allerdings nicht als „Zustand“ gesehen, sondern als ein dynamisches Geschehen.
Die multimodale Schmerztherapie darf man in vielerlei Hinsicht auch als solch ein dynamisches, wechselseitiges System verstehen. Erst aus der Interaktion der unterschiedlichen Experten und einer patientenindividuellen Gewichtung der verschiedenen Behandlungselemente und -ebenen entsteht am Ende das große Ganze: die „bestmögliche Therapie“ für den Patienten.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Aktuelle Themen:
40 Jahre Deutsche Schmerzgesellschaft
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Der nächste Deutsche Schmerz- und Palliativtag findet vom 2. bis 5. März 2016 in Frankfurt am Main statt.
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Fortbildung - Veranstaltungskalender 2016
Datum
Kongress
Ort
Website
02. – 05.03.16
26. Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2016
Frankfurt am Main
19. – 21.05.16
24. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft
Velden am Wörthersee
20. – 23.05.16
The 8th World Congress of the World Institute of Pain, WIP 2016
New York, USA
15. – 17.09.16
18. Hauptstadtkongress der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie mit Pflegesymposium und Rettungsdienstforum (HAI)
Berlin
15. – 18.09.16
5th European Headache and Migraine Trust International Congress (EHMTIC)
Glasgow, UK
21. – 24.09.16
89. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Mannheim
14. – 18.10.16
Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie
Leipzig
25. – 28.10.16
DKOU 2016 – 102. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V.
Berlin
23. – 26.11.16
Kongress 2016 – Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
Berlin