connexi - das Konferenzmagazin
Ausgabe 1-2018
Sehr geehrte Leser,
die aktuellen Zahlen zur Organspende und -transplantation in Deutschland haben einen historischen Tiefstand erreicht. Gab es 2011 noch 1.200 Organspender (ohne Lebendspende), waren es im Jahr 2017 gerade einmal 797. Ein dramatischer Rückgang, der Folgen hat: Im Jahr 2016 verstarben 939 Patienten auf den Wartelisten, weitere 729 wurden von den Listen abgemeldet, unter anderem, weil sie als unfit for transplantation klassifiziert werden mussten.
Dass das nicht so sein muss, beweist Spanien. Seit Jahren führt das Land, was die Zahl der Spender und transplantierten Patienten angeht. Im Jahr 2015 kamen in Spanien auf eine Million Bürger etwa 40 Organspender, in Deutschland waren es im gleichen Zeitraum etwa zehn. Anders als in Deutschland, kann jeder, der das nicht ausdrücklich verneint, nach seinem Tod zum Organspender werden. Es gilt die Widerspruchslösung. Als zweite Säule des Erfolgs gilt die Organisation des Systems. Mit der Gründung der Organización Nacional des Trasplantes (ONT) 1989 hat Spanien sein Transplantationswesen zentralisiert, eine übergeordnete Zuständigkeit und entsprechende Budgets geschaffen. Die ONT untersteht unmittelbar dem Gesundheitsministerium, wird von der Zentralregierung finanziert und ist landesweit für die Spendererkennung, Spenderbehandlung, Gesprächsführung mit den Angehörigen und der Organisation aller für die Organspende relevanten Abläufe zuständig. In jedem Krankenhaus gibt es einen festen Ansprechpartner. Hauptamtliche Transplantationskoordinatoren sind speziell geschulte Intensivmediziner. Sie sind im Unterschied zu anderen Ländern für den gesamten Spendeprozess verantwortlich. In den Krankenhäusern steht ein 24 Stunden erreichbares Team von Spezialisten auf Abruf bereit. Todesfälle werden darauf evaluiert, ob eine Organentnahme möglich gewesen wäre.
Auch die Deutsche Transplantationsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie sprechen sich ganz offiziell für eine Widerspruchlösung aus. Doch die Widerspruchslösung alleine löst die Probleme vermutlich nicht. Am Beispiel Spanien wird etwas anderes deutlich: Spanien hat keine bessere Transplantationsmedizin, sicher am Ende auch keine teurere, vermutlich haben sie die Transplantationsmedizin in ihrem Gesundheitssystem einfach nur etwas besser und effizienter implementiert. Es lohnt sich hinzuschauen.
Das connexi-Team wünscht Ihnen eine spannende Lektüre!
Berlin, März 2018
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Tauchen Sie noch einmal ein in das vielfältige Themenspektrum, gewinnen Sie neue Erkenntnisse und vergessen Sie Ihre im Laufe des Jahres neu auftretende Fragen nicht.
Die nächste Tagung zu diesem Thema ist das Nephrologische Seminar in Heidelberg, das vom 15. bis 17. März 2018 in Heidelberg statt finden wird.
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Fortbildung - Veranstaltungskalender 2017-2018
Datum
Kongress
Ort
Website
15.–17.03.18
42. Nephrologisches Seminar – Seminar für Nieren- und Hochdruckkrankheiten
Heidelberg
04.–07.04.18
84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
Mannheim
03.–04.05.18
27. Erfurter Dialysefachtagung
Erfurt
30.06–05.07.18
TTS2018 – 27th International congress of the transplantation society
Madrid, Spanien
20.–23.09.18
Hypertension – 27th Scientific meeting of the international society of Hypertension
Beijing, China
27.–30.09.18
Kongress für Nephrologie 2018 – 10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie
Berlin
22.– 24.11.18
Hypertonie 2018 – 42. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL® Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention
Berlin