Labordiagnostik von Cepheid

Neue Perspektiven zur Prävention und Therapie sexuell übertragbarer Erkrankungen Jürgen Becker, Frankfurt am Main   Labordiagnostika von CEPHEID haben sich in den vergangenen Jahren zu einem integralen Bestandteil in der Diagnostik krankenhauserworbener Infektionen, kritischer Infektionskrankheiten und multiresistenter Erreger fest etabliert. Der Grund hierfür ist die einzigartige GeneXpert® Geräteplattform, welche die wichtigsten Bedürfnisse des medizinischen Labors, des behandelnden Arztes und des betroffenen Patienten erfüllt.     Der Anspruch macht den Unterschied   Der Anspruch des Unternehmens besteht nicht nur darin, eine hochpräzise Diagnostik anzubieten. Präzision ist für das Unternehmen aufgrund seines technologischen Fortschrittes bereits eine belegbare Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus eröffnet Diagnostik von CEPHEID neue Möglichkeiten, Patientenwege und Prozesse situationsbezogen und in der Zusammenarbeit mit Kunden zu verbessern. Längst hat das Unternehmen ein Niveau erreicht, auf dem der Dialog mit Anwendern nicht mehr ausschließlich über die Güte der Diagnostika geführt werden muss. Vielmehr stehen Lösungen, die im Vergleich zu bereits vorhandenen Diagnostiken einen zusätzlichen Nutzen für behandelnde Ärzte und Patienten erzielen, im Vordergrund. Für diesen Dialog bietet das Gerätesystem alle Voraussetzungen:   Patientennahe Diagnostik – On Demand Das automatisierte Gerätesystem ermöglicht aufgrund seines einfachen präanalytischen Prozesses und der automatisierten Abarbeitung von Patientenproben alle Möglichkeiten einer einfachen, schnellen und patientennahen Diagnostik bei Bedarf. Diagnostische Anforderungen lassen sich wie in Tabelle 1 demonstriert universell erfüllen. Eilige Notfallproben und Proben außerhalb der Laborzeit lassen sich somit ohne zeitliche Verzögerung, die durch den Probenversand einer zentral organisierten Diagnostik entstehen, patientennah abarbeiten.       Hochdurchsatz Neben der dezentralen Diagnostik von Einzelproben und Kleinserien eignet sich das skalierbare Gerätesystem auch für die Abarbeitung größerer Testmengen. Speziell für den Hochdurchsatz in Laboratorien bietet der GeneXpert® Infinity mit einem Durchsatz von beispielsweise 400 HIVViruslast-Bestimmungen in acht Stunden optimale Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Prozess.   Einheitliches Geräte- und Testformat Alle Teste des Unternehmens haben das gleiche Kartuschen-Design und lassen sich deshalb mit der gleichen Geräteplattform bearbeiten. Dies ermöglicht Laboratorien die Konsolidierung unterschiedlicher Testsysteme auf einer einzigen Plattform. Hieraus resultiert eine Reduktion gerätebezogener Opportunitätskosten (Wartung) und des Raumbedarfes.     Wirtschaftlichkeit - auch bei Einzelproben und Kleinserien Die Fixkosten pro Befund sind unabhängig vom täglichen Durchsatzvolumen. Somit lassen sich auch Einzelproben und Kleinserien wirtschaftlich bearbeiten.     Neuer Schwerpunkt – Sexuell übertragbare Erkrankungen   Die aus der Flexibilität des Gerätesystems von CEPHEID resultierenden Vorteile für Patienten, behandelnde Ärzte und das Labor sollen nun auch in der Diagnostik sexuell übertragbarer Erkrankungen zur Geltung kommen. Gleich fünf Tests zum Nachweis sexuell übertragbarer Erreger stellt das Unternehmen bereits zur Verfügung (Tabelle 2). Weitere Tests, wie z. B. zur Quantifizierung von Hepatitis-B-Viren und ein HSV 1/2 Typing werden das diagnostische Portfolio für sexuell übertragbare Erreger zukünftig ergänzen. In vielen Situationen ist ein schnelles diagnostisches Ergebnis erforderlich. Die zunehmende Anzahl patientennaher Diagnostiken ist Ausdruck einer offensichtlich bestehenden Notwendigkeit, die Wertschöpfung diagnostischer Ergebnisse am Patienten in bestimmten Indikationen durch Reduktion der Komplexität sowie organisatorischer Engpässe und methodischer Zeitverzögerungen zu erhöhen. Im Bereich der Infektionsdiagnostik bestehen diese Anforderungen bei hoch kontagiösen Erregern und schweren Infektionen zum rechtzeitigen Einleiten einer effektiven Therapie. Sexuell übertragbare Erkrankungen gehen häufig mit einer unspezifischen Symptomatik einher oder verlaufen zunächst symptomarm. Es besteht somit ein hohes Risiko zur Unterdiagnose, die das Risiko der Erregertransmission erhöht. Spät diagnostizierte HIV-Infektionen sind nach wie vor regelhaft. Phylogenetische Studien haben belegt, das nicht diagnostizierte HIV-Patienten in der akuten Krankheitsphase mit hoher Viruslast für bis zu 50 % aller sekundären Transmissionsereignisse sind [1-4]. Für Europa wird davon ausgegangen, dass 25–35 % aller HIV-Infizierten keine Kenntnis von Ihrer Positivität haben [5]. Die Entwicklung von sexuell übertragbaren Erkrankungen ist in den vergangenen Jahren auch in Deutschland durch einen hohen Anstieg von Chlamydien-, Gonorrhoe- und HPV-Infektionen gekennzeichnet.         GeneXpert® für ein verbessertes Testangebot   Mit dem GeneXpert® System lässt sich das niedrigschwellige Angebot für präzise Testungen und eine höhere Testfrequenz insbesondere in Risikogruppen dezentral ausweiten, was in Kombination mit einer geeigneten medizinischen Versorgung eine wesentliche Säule der Primär- und Sekundärprävention ist. Denn neben der zentralisierten Hochdurchsatz-Diagnostik im Labor kann das System auch patientennah in spezialisierten Zentren und Anlaufstellen für sexuell übertragbare Erkrankungen angewendet werden. Eine frühzeitige Entdeckung der Infektion bringt Vorteile für den Patienten, seine Partner und die Gesellschaft. Sie vereinfacht nicht nur die Behandlung, sondern kann auch die Sterblichkeit des Betroffenen sowie die Aids-Rate und die Kosten für die Solidargemeinschaft senken. Und sie reduziert das Übertragungsrisiko. Patienten, die von ihrer Infektion wissen, zeigen ein verändertes Verhalten und werden schneller gezielt behandelt, was die Übertragungswahrscheinlichkeit senkt.     FIND & TREAT   ... ist ein wegweisendes Projekt dezentraler Anwendung auch zur Diagnostik sexuell übertragbarer Erkrankungen. Dieses erfolgreiche Projekt aus London zeigt die Flexibilität und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des GeneXpert® Systems anhand der Tuberkulose-Testung mit dem Xpert MTB/RIF Test [6]. FIND & TREAT – unter diesem Motto bewegt sich seit dem Jahr 2005 eine von der NHS geförderte mobile Einheit auf den Straßen Londons zur Diagnostik von Tuberkulose, insbesondere in schwer erreichbaren Bevölkerungsschichten. Neben ausgebildetem medizinischem Personal sind u. a. ein Röntgengerät und ein GeneXpert®-System zum einfachen und schnellen Nachweis von M. tuberculosis-Complex mit dem Xpert® MTB/RIF Test an Bord. Hintergrund war der zuvor beobachtete starke Anstieg der Tuberkuloseraten in der Stadt, der hauptsächlich durch Drogenabhängige, Alkoholkranke und Obdachlose getragen wurde. Im Rahmen des FIND & TREAT-Projektes werden jährlich etwa 250 an Tuberkulose erkrankte, schwer erreichbare Patienten identifiziert und einer Therapie zugeführt.       Referenzen 1. Yerly S et al. Acute HIV infection: impact on the spread of HIV and transmission of drug resistance. AIDS 2001; 15: 2287–2292. 2. Yerly S et al. The impact of transmission clusters on primary drug resistance in newly diagnosed HIV-1 infection. AIDS 2009; 23: 1415–142. 3. Brenner BG et al. Quebec primary HIV infection study group. High rates of forward transmission events after acute /early HIV-1 infection. J. Infect. Dis. 2007; 195: 951–959. 4. Lewis F et al. Episodic sexual transmission of HIV revealed by molecular phylodynamics. PLoS Med 2008; 5: e50 (2008). 5. Zoufaly A. et al. Late presentation for HIV diagnosis and care in Germany. HIV Medicine (2012), 13, 172–181 6. Shorten RJ et al. The implementation of Xpert MTB/RIF on the mobile x-ray unit to improve the diagnosis of pulmonary TB in hard to reach patients. 24th European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ECCMID). Barcelona, 10 – 13 Mai 2014; Poster 2355.     Titelbild Copyright: Cepheid GmbH   Autor:   Dr. rer. nat. Jürgen Becker Cepheid GmbH, Frankfurt am Main juergen.becker@cepheid.com www.cepheidinternational.com           aus connexi 6-2015 24. bis 27. Juni Düsseldorf Deutsch-Österreichischer AIDS Kongress DÖAK Konferenzbericht        
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