Die Zeichen der Zeit
von Michael Kaplan, Edinburgh Lesen Sie hier die jüngste Geschichte aus unserer Reihe The Story Behind®: Die Zeichen der Zeit „Er war klein und eher beleibt, seine Bewegungen unbeholfen und fahrig. Vom Alter her lag er deutlich oberhalb von ‚unbestimmt‘ – er hatte tiefe Falten im Gesicht, und die wenigen Haare, die unter seiner roten, wollenen Skimütze hervorlugten, waren dünn und weiß. Dafür hatten sie ihre ganz eigene Vorstellung davon, wie eine Frisur auszusehen habe.“ Das Bild, das uns der Schriftsteller Douglas Adams hier zeichnet, ist uns allen vertraut. Die am längsten bekannten und am häufigsten beobachteten Biomarker sind die Zeichen des Alters. Ergrauende Haare, runzlige Haut, rotgeränderte Triefaugen, fehlende Zähne … wir sehen sie bei anderen und fällen sofort ein Urteil, oder wir sehen sie bei uns selbst und erschauern. Aber wie andere Biomarker auch sind die Zeichen des Alters nur mit dem Zustand assoziiert, den sie uns signalisieren – sie werden nicht direkt dadurch bestimmt. Manche Menschen ergrauen bereits unter 30, andere Menschen haben auch über 80 noch perfekte Zähne. Außerdem sind wir längst nicht so gut darin, das Alter eines Menschen zu schätzen, wie wir gerne denken: Ältere Gesichter sind schwerer einzuschätzen, ältere Menschen schätzen weniger genau – und wir alle neigen dazu, einen Menschen für jünger zu halten, wenn er glücklich aussieht. Was wir in Wirklichkeit suchen, ist also ein Marker für das funktionelle Alter: Ein Indikator, der uns verrät, wie abgenutzt unser Körper nun tatsächlich ist, unabhängig davon, was uns der Spiegel zeigt. Das Problem liegt darin, dass es keineswegs zu wenige solcher Marker gibt, sondern viel zu viele. Wir kennen unterschiedliche Marker für die Funktion des Gehirns, der Lungen, des Herzens, der Leber sowie des allgemeinen Stoffwechsels - und alle diese Marker zeigen eine unterschiedliche statistische Signifikanz in der Korrelation mit dem Alter. Wie sollen wir eine Reihenfolge der Wichtigkeit festlegen? Und welche Uhr steuert alle anderen? Eine aktuelle Publikation im Journal Aging beschreibt eine Methode zur Bestimmung des biologischen Alters eines Menschen aus einer Kombination von Biomarkern. Hiermit gelingt es, das Alter der betreffenden Person innerhalb einer Spanne von 10 Jahren mit einer Genauigkeit von mehr als 80% zu bestimmen. Wie funktioniert die Methode? in vivo? in vitro? oder in silico? Senden Sie uns Ihre Antwort und gewinnen Sie ein connexi - Jahresabonnement 2018 ! Zum aktiven Rätsel und Rätselarchiv gelangen Sie hier. Bild Copyright: Autor: Michael Kaplan m.s.e.kaplan@btinternet.com aus connexi 2-2018 Biomarker der kardiorenalen Achse Kongressbericht vom Symposium Biomarker der kardiorenalen Achse 2018, Würzburg Titelbild Copyright: iStock® hywards, Shutterstock® piotr_pabijan Gestaltung: Jens Vogelsang, Aachen