Magazin connexi
Ausgabe 5-2019
Sehr geehrte Leser,
2016 starben mehr als 207.000 Patienten in Deutschland an einer kardiologischen Erkrankung. Damit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor die mit Abstand häufigste Todesursache in Deutschland. Zudem ist der Anteil von Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzerkrankungen innerhalb von nur zwei Jahren von 2015 bis 2017 um 1,5 % gestiegen. Das heißt, Herzerkrankungen haben trotz aller Fortschritte zugenommen, und eine Trendwende ist aufgrund der Demografie nicht zu erwarten.
Seitens der DGK werden vielfältige Anstrengungen unternommen, diesen Trend zu stoppen. Die Gründung und Inbetriebnahme des Zentrums für kardiologische Versorgungsforschung, zertifizierte „Heart Failure Units“ und Präventionsprogramme sind nur wenige Beispiele ihrer Aktivitäten. Aber, so der DGK-Präsident Prof. Dr. Hugo Katus, „gesundheitspolitische Strategien zur Vermeidung des Herztodes als drängendes Problem wurden von der Regierungskoalition nicht formuliert, ebenso wenig wie die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ Analog zu der nationalen und EU-getragenen Initiative „Dekade gegen Krebs“ mit einer geplanten Verdopplung der Forschungsförderung müssen endlich auch gezielte Anstrengungen gegen Herzkreislauferkrankungen auf den Weg gebracht werden, so die Forderung der DGK.
Die Chancen dafür stehen leider nicht besonders gut, wie auch der diesjährige Kongresspräsident der DGK-Jahrestagung Prof. Dr. Stephan Baldus konstatiert. Er sieht, auch aus seiner klinischen Erfahrung heraus, „einen immensen Bedarf an kardiologisch orientierter Forschung nach den Ursachen der kardiovaskulären Erkrankungen, um entsprechende Therapien zu entwickeln. Nur so, aber nicht allein durch Symptombekämpfung, ließe sich die hohe Sterblichkeit senken.“ Gleichzeitig muss er feststellen, dass insgesamt im Bereich der medikamentösen Therapie viel zu wenig an translationaler Forschung stattfindet. Wie kann das sein?
In einer aktuellen Stellungnahme beklagt die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) „wer forschen will, muss das nicht selten am Feierabend, in seiner Freizeit machen… und Forschungszeiten werden nur sehr begrenzt für die Facharztweiterbildung anerkannt.“ Ansätze wie Clinician Scientist- oder Advanced Clinician Scientist-Programme seien Schritte in die richtige Richtung, reichen aber längst nicht aus, um aktuelle Defizite in der kardiologischen Forschung auszugleichen. Dafür muss die Grundlagenforschung besser finanziert und für junges ärztliches Personal attraktiver und karrierefördernder gestaltet werden, wovon wir in Deutschland leider noch ein Stückweit entfernt sind. Bleibt zu hoffen, dass sich das bald ändert.
Wir wünschen Ihnen eine spannende und interessante Lektüre!
Berlin, August 2019
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